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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 110

1836 - Eisleben : Reichardt
110 11. Mitteleuropa. entsteht, und vorzüglich durch die Negnitz verstärkt wird. In dem getrennten, jenseits des Rheins gelegenen Theile ist der Rhein östlicher Gränzfluß. Außer dem Bo- densee, wovon jedoch nur ein kleiner nordöstlicher Theil hieher gehört, giebt es mehrere Seen am Fuße der Norischen Alpen, worunter der Chiemsee, zwischen der Salzach und dem Inn, und der Würm- und der Ammersee, zwischen der Isar und dem Lech am größ- ten sind. Das Land ist größtentheils wohl angebaut und reich an den gewöhnlichen Deutschen Produkten. Ackerbau, Viehzucht (bedeutend ist die Rindvieh, und Schweinezucht), Obst,, Garten- und Weinbau sind sehr verbreitet; desgleichen giebt es große Waldungen. Von Mineralien hat man besonders viel Eisen, Stein- kohlen, Marmor, Salz und Mineralwasser. Die Zahl der E i n w o h n e r beträgt über 4,200,000, lauter Deutsche, wovon der größere Theil Katholiken, der kleinere Protestanten sind. Die Industrie ist in dem zwischen dem Main und der Donau gelegenen Theile sehr blühend, und am wenigsten bedeutend in den süd- lich von der Donau liegenden Gegenden. Mehrere von den großen Städten treiben einen ansehnlichen Handel. Künste und Wissenschaften, worin sonst Baiern gegen andere Länder zurückstand, haben sich in neuern Zeiten sehr gehoben. Der jetzige König heißt Ludwig 1. a) in dem großern östlichen Theile: München, Haupt- und Residenzstadt, nördlich von Innsbruck, an der Isar, groß und schön gebaut, hat ein königliches Residenzschloß mit'vielen Sehenswürdigkeiten, viele herrliche Gebäude, eine Universität/ eine der größtenzbibliotheken, eint reiche Gemäldegalerie und 80,000 Einwohner. Rechnet man die Aue dazu, welche als eine Dor- stadt betrachtet wird, so kommen 90,000 heraus. — Nymphen- burg, eine Stunde nordwestlich von München/ mit einem sehr großen Garten und Schleißhcim, nördlich von München, mit einer reichen Gemälde-Gallerie, sind königliche Lustschlösser.- — Traunstein, Stadt, südöstlich von München,, und östlich vom Chiemsee, und Rei che »hall, südwestlich von Salzburg, an der Saale, einem Nebenflüsse der Salzach, haben beide wichtige Salz- vrcrte, — Landshut, Stadt, nordöstlich von München, am rechten Ufer der Isar, hatte bis 1826 eine Universität, die nun nach München verlegt ist, Passau, Stadt, östlich von Lands- hut und nordwestlich von Linz, an dem Einflüsse des Inn und der Jlz in die Donau, treibt Handel und Schifffahrt. — R e- gcnsburg, Stadl, nordwestlich von Passau und nördlich von

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 81

1836 - Eisleben : Reichardt
Die Brittischen Inseln. 81 zur protestantischen; in Irland dagegen zur katholischen Kirche. Die Britten haben es nicht allein in den ver- schiedenen Zweigen der Landwirthschaft und im Berg» bau, sondern auch in Fabriken, Künsten und Wissen» schäften sehr weit gebracht, und kein anderes Volk der Erde kommt ihnen in Ansehung der ausgebreiteten und durch Maschinenwesen äußerst vervollkommneten Fabri- ken, und des unermeßlichen Handels gleich; daher Eng- lische Fabrikate schon längst einen großen Ruf in allen andern Ländern erlangt haben. Dir Brittischen Inseln bilden die 8 Königreiche England, Schottland und Irland, deren jetziger König Wilhelm Iv. heißt und zugleich König von Hanno- ver ist. Auch gehören den Britten, außer einigen an- dern unbedeutenden Besitzungen in Europa, in Asien ein großes volkreiches Land, Ostindien genannt, fast ganz nebst mehrern Inseln; in Afrika mehrere In- seln und die südlichste Spitze dieses Erdtheiles; in Amerika ein großer Theil des Festlandes «ebst zahl- reichen Inseln; und in Australien ein Theil von Neuholland mit einigen Inseln; so daß ihre auswärti, gen Besitzungen das eigentliche Königreich Großbritan- nien um Vieles an Größe und Menschenzahl übertreffen. 3) in England: London, nordwestlich von Calais, Haupt- und Residenzstadt, die größte und volkreichste Stadt in Europa und der reichste wichtigste Handelsplatz der ganzen Erde, an beiden Seiten der Themse, im südlichen Theile Englands und westlich von der Nordsee gelegen, erstreckt sich 3 Stunden in die Länge und 2 Stunden in die Breite und hat eine Uni- versität, viele Fabriken, einen Hafen, 170,000 Häuser und über 1,600,000 Einwohner. Die herrliche St. Paulskirche, die West- minster-Aaeikirche, worin die Könige gekrönt und begraben wer- den, der Tower (spr. Tauer), alte Festung, das Brittische Museum mit einer großen Bibliothek und seltenen Kunst- und Naturaliensammlungen, der Tunnel, ein unterirdischer Weg, den man unter der Themse weg anlegt, um die schon durch mehrere ausgezeichnete Brücken mit einander verbundenen Stadttheile in noch bessere Werbindung zu setzen, sind einige der vielen Merk- würdigkeiten Londons. — Greenwich (spr. Grinitsch), Stadt, 2 Stunden östlich von London, am rechten Ufer der Themse, mit einem großen Seehospitale und einer berühmten Sternwarte. Windsor, Flecken westlich von London, am rechten Ufer der Themse, mit dem vorzüglichsten königlichen Lustschlosse. — Orford, Stadt nordwestlich von London, an der Isis, die hier den Charwel aufnimmt und nun Themse heißt, ist durch ihre Universität berühmt. — Birmingham, eine der wichtigsten 6

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 84

1836 - Eisleben : Reichardt
84 Ii. Mitteleuropa. eist Reichthum von Fischen; die Erzeugnisse des Acker- baues, der hier, so wie auch der Gartenbau auf einer hohen Stufe steht, schöner Flachs und Hanf, Hopfen, Oeigewächse, Torf, ein wichtiger Gegenstand in den nörd- lichen Gegenden, wo er den gänzlichen Mangel der Waldungen ersetzt, während die südöstlichen Gegenden große Waldungen und von Mineralien auch verschiedene Metalle und viele Steinkohlen besitzen. Die Zahl der Einwohner steigt auf 4 Millio- nen, theils Belgier oder Flamänder, theils Wallonen mit eigenen Dialekten und mit starker Verbreitung der französischen Sprache in den südlich gelegenen Städten. Sie bekennen sich zur katholischen Kirche, lieben Kün- ste und Wissenschaften und unterhalten einen sehr hoch- gestiegenen Kunstfleiß und einen bedeutenden Handel. Belgien, welches sich seit 1830 von den Nieder- landen, mit weichen es bis dahin einen Staat bildete, getrennt und zu einem eigenen Staate erhoben hat, macht seit 1831 ein Königreich, dessen jetziger und er- ster König Leopold I. heißt. Brüssel, Hauptstadt und Residenz des Königs, nordöstlich von (Sitte, schönste Stadt des Landes, liegt an der Senne, und hat eine Universität, ein schönes Rathhauö, einen geschmackvollen königl. Pallast, viele Fabriken und 100,000 Einwohner. In der Nähe ist das königl. Lustschloß Lacken.— Löwen, Stadt nordöstlich von Brüssel, an der Dyle, hat eine Universität. — Gent, große Fabrikstadt, nordwestlich von Brüssel, an der Schelde, mit einer Universität und 84,000 Einwohnern. Ant- werpen, feste Stadt und wichtigste Handelsstadt Belgiens, nordöstlich von Gent, am rechten Ufer der Schelde, hat einen vortrefflichen Hafen, eine prächtige Domkirche, bedeutende Fabrik kcn und 70,000 Einwohnern. — Lüttich, große Stadt, süd- östlich von Löwen und unweit der Gränze Deutschlands, wozu sie sonst gehörte, an der Maas, hat eine Universität und 58,000 Einwohner, welche viele Metallwaaren und vorzüglich Gewehre verfertigen. •— Spaa, kleine Stadt, südöstlich von Lüttich und noch näher an der Gränze Deutschlands, wozu auch sie sonst ge- hörte, ist wegen ihrer warmen und stark besuchten Mineralquel- len berühmt. Die Niederlande. Sie liegen östlich von England, von dem sie durch die Nordsee, welche sie im Wessen und Norden bespült, getrennt werden, und gränzen gegen Ossen an Deutsch- land und gegen Süden an Belgien. Sie haben ihre

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 159

1836 - Eisleben : Reichardt
Ii. Mitteleuropa. 159 ch en die Dänen mit einer eigenen Sprache aus. Außer- dem giebt es Friesen, Isländer und Deutsche. Die mei- sten Einwohner bekennen sich zur lutherischen Kirche. Ackerbau, Viehzucht, Fischerei, werden mit großem Fleiße und Thätigkeit betrieben. Auch giebt es verschiedene Fabriken, doch ist der Kunstfleiß bei Weitem nicht so bedeutend, als der Handel, wozu das Land eine gün- stige Lage hat. Zn wissenschaftlicher Bildung stehen die Dänen auf gleicher Stufe mit den Deutschen. Dänemark bildet nebst den Färöer und Zsand ein Königreich, wozu auch die Deutschen Herzogthümer Hol, stein und Lauenburg gehören. Der jetzige König heißt Friedrich Vi. Auch haben die Dänen auf dem Fest- lande von Asten und Afrika einige unbedeutende Be- sitzungen und in Amerika gehören ihnen, außer einem großen Küstenstriche Grönlands, 3 kleine Westindische Inseln. a) auf der Insel Seeland: Kopenhagen, Hauptstadt des Königreichs und Residenz des Königs, nordwestlich von Stral- sund, am Sunde und an einem schmalen Kanäle zwischen den Inseln Seeland undamack, ist von Kanälen durchschnitten, befe» stigt und schön gebaut, und hat 3 königliche Schlösser, eine große königliche Bibliothek von 500,000 Bänden, eine Universität, einen vortrefflichen Hafen, viele Fabriken, 4000 Häuser und 120,000 Einwohner, welche einen starken Handel treiben. In der Nähe, westlich von der Stadt, liegt das königliche Lustschloß Fried- richsberg.— H e lsingör, Stadt, nördlich von Kopenhagen, an der schmälsten Stelle des Sundes, wo die vorbeifahrenden Schiffe einen Zoll bezahlen müssen, der eine beträchtliche Summe einbringt, treibt Handel und Schifffahrt. Bon hier ist die ge- wöhnliche Ueberfahrt nach dem gegenüber liegenden Schweden. b) auf der Insel Fünen: Odensee, Hauptstadt derselben, südwestlich von Kopenhagen, liegt an der durch einen Kanal schiff- bar gemachten Aue und treibt beträchtlichen Handel. c) auf der Halbinsel Jütland, deren südlichster Theil Schleßwig heißt: Aalborg, Handelsstadt, nordwestlich von Odcnsce, am Lymsiord, hat einen Hafen.— Aarh uus, Stadt, südlich von Aalborg, am Kattegat, mit einem Hafen und Han- del. — Schleßwig, gewerbsame Stadt, nördlich von Rends- burg, am westlichen Ende des Meerbusens Schlei, treibt Handel und Schifffahrt. — Flensburg, nach Kopenhagen die größte Stadt in Dänemark, nördlich von Schleßwig, an einem Meer- busen der Ostsee, hat einen Hafen, viele Fabriken und einen wichtigen Handel. Auf den Färöer ist nur eine kleine Stade und in Island giebt cs gar keine Städte.

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 175

1836 - Eisleben : Reichardt
Iii. Osteuropa. Freistaat Krakau rc. 176 jüdischen Religion. Die Industrie, bisher unbedeutend, fängt an, nebst dem Handel, sich zu heben; vorzüglich hat die Hauptstadt vielerlei Fabriken. Auch für den Unterricht des Volks, das noch sehr einer größer» Bil- dung bedarf, wird jetzt größere Sorgfalt getragen. Polen ist ein Königreich, das jedoch unter der Herrschaft des Kaisers von Rußland steht, der zugleich König von Polen sich nennt. Warschau, Hauptstadt, südöstlich von Lhorn, an der Weichsel, jenseits welcher die Stadt Prag a liegt, welche als eine Vorstadt von Warschau angesehen wird, hat mit den Vor- städten einen Umfang von 3 Meilen, viele herrliche Palläste, zahlreiche Kirchen, worunter die schöne lutherische Kirche sich aus- zeichnet, ein Schloß, eine Universität mit einer großen Bibliothek, eine starke Citadelle, vielerlei Fabriken, bedeutenden Handel, 2 Messen, 9000 Häuser und 130,000 Einwohner. 1 Meile von Warschau, an einem Arme der Weichsel, liegt Willanow, ein prächtiges königliches Schloß. — Lublin, Stadt, südöstlich von Warschau, mit erheblichem Handel und jährlich drei Messen. Der Freistaat Krakau. Er wird von Polen, Galizien und Schlesien be- gränzt und enthält 20 Q.meilen. Die Weichsel, welche die Gränze desselben gegen Galizien macht, ist der Hauptfluß. Der Boden ist wohl angebaut und fruchtbar, und wechselt mit Ebenen, Hügeln und Ber« gen, die von den Karpathen abstreifen. Vieh aller Art, Getreide, Obst, Eisen, Steinkohlen sind die vor, nehmsten Produkte. Die Einwohner, deren Zahl 123,000 beträgt, sind Polen, bekennen sich zur katholischen Kirche und unterhalten einige Fabriken in der Hauptstadt, die zugleich einen ansehnlichen Handel treibt. Dieser Staat steht unter Russischem, Preußischem und Oesterreichi- schem Schutze. » Krakau, Hauptstadt dieser Republik, südöstlich von Bres- lau, in einer wohl angebauten Ebene, ist altmodisch gebaut, und hat ein vormaliges hoch gelegenes Schloß, eine große Domkirche mit vielen Kostbarkeiten, eine Universität, einige Fabriken, einen bedeutenden Handel und 33,000 Einwohner. Galizien. Die Gränzen sind gegen Norden Krakau und Polen; gegen Osten Rußland; gegen Süden die Euro- päische Türkei und dir Ungarischen Länder, und gegen

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 112

1836 - Eisleben : Reichardt
112 Ii. Mitteleuropa. Könige. Würtemberg. 4, Das Königreich Würtemberg. Es ist weit kleiner als Baiern und gränzt gegen Osten an Baiern, gegen Süden an dasselbe, den Bo, densee, Hohenzollern und Baden; gegen Westen an Ba- den und gegen Norden an Baden und Baiern. Die Größe beträgt 360 Qmeiien. Der Boden ist mehr bergig als eben. Zwei Ge« birge durchziehen vorzüglich das Land, nämlich der Schwarzwalv, an der Westseite, von Süden gegen Norden laufend und die Alp, nördlich von der Donau, von Südwest gegen Nordost ziehend, und bilden beide viele reizende Thäler. Die vornehmsten Flüsse sind die Donau, welche südlich von der Alp, das Land durch- fließt, und erst da, wo sie aus Würtemberg nach Baiern übergeht, schiffbar wird; und der Neckar, welcher auf der äußersten südwestlichen Gränze, am Fuße des Schwarz- Waldes, in der Nähe der Quellen der Donau entspringt, das Land in seiner ganzen Länge bewässert, und dessen Hauptnebenfluß die Enz ist. Außer dem Boden see, wovon ein Theil hierher gehört, ist der Federsee, zwi, schen den Flüssen Donau und 2^, zu bemerken. Das vortrefflich angebaute Land gehört zu den fruchtbarsten Deutschlands, wo die gewöhnlichen Deut, schen Produkte vortrefflich gedeihen. Der Acker-, Wein-, Obst- und Gartenbau sind in großem Flor. Von den Zweigen derviehzucht ist verhältnißmäßig die Rindvieh-,ucht am stärksten. Auch giebt es große und schöne Waldun- gen, und aus dem Mineralreiche vornehmlich Eisen, viele Sorten schönen Marmors, reichliches Salz und viele Mineralwasser. Die Zahl der Einwohner steigt auf mehr als \\ Millionen, lauter Deutsche und größtentheils Luthe- raner; doch ist auch die Zahl der Katholiken beträchtlich. Fabriken, Künste und Wissenschaften werden mit Fleiß und glücklichem Erfolg getrieben; auch der Handel ist nicht unbedeutend. Der jetzige König heißt Wilhelm I. Stuttgart, Haupt- und Residenzstadt, südwestlich von 'Anspach, östlich vom Schwarzwalde, 1 Stunde westlich vom Ne- ckar, hat ein schönes königliches Residcnzschloß, überhaupt viele schöne Gebäude, und eine große königliche Bibliothek. In der Nahe ist das neu erbaute schöne königliche Lustschloß Noscn- stcin. — Tübingen, Stadt, südlich von Stuttgart, am lin-

7. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 127

1836 - Eisleben : Reichardt
il. Mitteleuropa. Königreich Sachsen 127 ner Naturschönhcltsn und fehenswürdigen Felsenpartieen von vielen Reisenden besucht wird, und das höhere Erzgebirge, dessen höchster Berg Fichtelb erg heißt, sich erheben. Der Hauptfluß ist die aus Böhmen kom- mende Elbe, von deren Nebenflüssen die Mulde hieher gehört. Auch die zum Flußgebiete der Elster gehörigen weiße und schwarze Elster und Spree, welche, jo wie die Mulde, hier entspringen, und die Neiße, ein Nebenfluß der Oder, verdienen gemerkt zu werden. Die Mulde entsteht aus der Vereinigung zweier Flüsse, der Freiberger und Zwickauer Mulde. Das bis auf die Gebirgsstriche fruchtbare und über- haupt trefflich angebaute Land erzeugt die gewöhnlichen Deutschen Produkte, worunter schönes Rindvieh, die veredeltsten Schafe, nicht hinreichendes Getreide, Flachs und verschiedene Handelsgewächse, Obst, sogar Kasta- nien und etwas Wein, Küchengewächse aller Art, treff- liche Waldungen und viele wichtige Mineralien, als: *- Silber, Blei, Zinn, Eisen, Kobalt, Arsenik, Stein- kohlen, Schwefel, Vitriol, berühmte Quadersteine, vor- treffliche Porzellanerde, Edelsteine, Mineralquellen. Kein Land in Deutschland liefert so viel Silber als Sachsen, aber an Salz fehlt es gänzlich. Die Einwohner, deren Zahl sich auf 1,600,000 beläuft, bekennen sich fast sämmtlich zur lutherischen Kirche (doch ist der Landesherr katholisch), sind, mit Ausnahme einer nicht beträchtlichen Zahl von Wenden, lauter Deutsche, und zeichnen sich durch eine hochgestie- gene Landeskultur, einsichtsvollen Bergbau, so wie durch eine äußerst bedeutende Industrie aus, welche sich fast auf alle Gegenstände der Fabrikation erstreckt und sich nicht bloß auf die Städte beschränkt, sondern auch in vielen Gegenden sich über das platte Land verbreitet hat. Daher ist auch der Handel wichtig. In Hinsicht der Künste und Wissenschaften gehören die Sachsen gleichfalls zu den gebildetsten Deutschen. Der jetzige König heißt Friedrich August.i7 Dresden, Haupt- und Residenzstadt, eine der schönsten und merkwürdigsten, Städte Deutschlands, nordwestlich von Prag, in einer reizenden Gegend, zu beiden Seiten der Elbe, über die eine berühmte steinerne Brücke führt, hat mannigfaltige Fabriken, 3000 Häuser, 63,000 Einwohner und viele sehenswürdige Ge

8. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 128

1836 - Eisleben : Reichardt
128 H. Mitteleuropa. K Snigreich Sachsen. bände, worunter das königliche Schloß mit dem grünen Gewölbe, der trefflichen Gcmäldegallerie und vielen andern Sammlungen, der Zwinger und das Augusteum (sonst Japanischer Pallast genannt), gleichfalls mit schätzbaren Kunst - und wissenschaftlichen Samm- lungen, die katholische Hofkirche und die Frauenkirche, beides herrliche Gebäude, sich vorzüglich auszeichnen. — Pillnitz, kö- nigliches Lustschloß, südöstlich von Dresden, am rechten Ufer der Elve. — Pirna, Stadt, südöstlich von Dresden, am linken Elbufer, in deren Gegend berühmte Quadcrsteinbrüche sind. — Königstein, eine durch ihre Lage auf einem 1100 Fuß hohen und steilen Sandsteinfelsen merkwürdige Festung, südöstlich von Pirna, am linken Ufer der Elbe, und nicht weit von der Böh« mischen Gränze.— Meißen, Stadt, nordwestlich von Dresden, am linken Elbufer, in einer reizenden Gegend, mit einer merk- würdigen Domkirchc, einer Fürstenschule und einer berühmten Porzellanfabrik. — Grimma, gewerbsame Stadt, nordwestlich von Meißen, am linken Ufer der Mulde, hat gleichfalls eine Fürstcnschule. — Leipzig, nach Dresden die größte Stadt des Landes und eine der wichtigsten Handelsstädte Deutschlands, nord- westlich von Grimma, in einer fruchtbaren, von der Pleiße und Elster bewässerten Ebene, mit einer berühmten Universität, vielen Jikpüv Sabrifen und stark besuchten Messen, hat -44/000 Einwohner. ~ V Leipzig ist zugleich der Mittelpunkt des ganzen Deutschen Buch- handels. In der Gegend dieser Stadt siel 1813 die größte Schlacht der neuesten Zeiten vor, welche Deutschland von der Französischen Herrschaft befreite. — Wald heim, Stadt, südwestlich von Meißen, an der Zschopau, mit einem großen Zuchthausc. — Mitweyda, eine der besten Fabrikstädte, südlich von Waldheim, an der Zschopau. — Waldenburg und Glauchau, zwei Fabrikstädte, südlich von Leipzig, wovon die erstere am linken und die letztere am rechten Ufer der Zwickauer Mulde liegt, ge- hören zu den ansehnlichen Besitzungen der Fürsten und Grafen von Schöndurg. — Zwickau, Fabrik- und Handelsstadt, südlich von Altenburg, in einer reizenden Gegend, an der Mulde. —- Plau^n, wichtige Fabrikstadt, südlich von Greiz, an der Elster.— Oelsnitz, Stadt, südlich von Plauen, an der Elster, bekannt wegen der Perlcnsischerei. — Neukirchen, kleine Stadt, süd- östlich von Plauen, merkwürdig wegen der bedeutenden Verfertigung musikalischer Instrumente.— Schneeberq, schön gebaute Berg- und Fabrikstadt, südöstlich von Glauchau, unter deren Fabrikaten die Spitzen und Schmo.e oben an stehen. — Annaberg, wichtige Berg- und Fa ciksta. , südöstlich von Zwickau, unweit der Böhmischen Gränze, wo die Band- und Spitzenfabrikation am bedeutendsten ist. — Chemnitz, erste Fabrikstadt des Kö- nigreichs, nordöstlich von Zwickau, verfertigt vorzüglich Baum- wollenwaaren, und treibt auch einen bedeutenden Handel. — Fxeiberg, vorzüglichste Bergstadt, südwestlich von Dresden,^an der Freiberger Mulde, hat eine Bergakademie, ansehnliche Fa- briken und wichtigen Silberbcrgbau. — Bautzen, wohlgeoaute Fabrikstadt, nordöstlich von Dresden, in der Nähe der Spree.— Herrn Hut, Dorf, südöstlich von Bautzen, ist dev Haupt- und Stamm-

9. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 78

1836 - Eisleben : Reichardt
78 Westeuropa. Künsten und Wissenschaften weit gebracht, so wie auch ihr Hände! ausgebreitet ist. Frankreich ist ein Königreich, wozu auch noch eine Italienische Insel (Corsica) und einige Besitzungen in Afrika, Asien und Amerika gehören, worunter die in Amerika die meiste Wichtigkeit haben. Der jetzige Kö,- nig heißt Ludwig Philipp i. a) im nordwestlichsten Theile: Paris, die Haupt- stadt und Residenz des Königs, eine der größten und merkwür- digsten Städte Europas', hu beiden Seiten der Seine, hat mit den Vorstädten 5 Meilen im Umfange, wichtige Fabriken, eine Universität, eine der größten Bibliotheken und Kunstsammlungen, 30,000 Häuser und fast 800,000 Einwohner. Das prachtvolle königliche Schloß heißt die Tuilcrien; andere besonders merk- würdige Gebäude sind das Louvre, das Palais royal (palä royal) das große Jnvalidenhaus. —Verfailles (spr. Wcrsalj), Stadt in der Nähe von Paris und südwestlich von derselben, mit einem prachtvollen königlichen Schlosse. — Nantes (Nangt), südwest- lich von Paris, große wichtige Handelsstadt an dem rechten Ufer der Loire, unweit ihrer Mündung, hat 80,000 Einwohner. — Brest, nordwestlich von Nantes, feste Seestadt an einer Bai des Atlantischen Meeres, am westlichsten Ende Frankreichs, ist ein wichtiger Kriegshafen. — Rouen, große Handelsstadt nord- westlich von Paris und an der Seine, 88,000 Einwohner. — Calais, feste Seestadt, an der gleichnamigen Meerenge, über welche hier die gewöhnliche Ueberfahrt nach England ist, liegt nordöstlich von Rouen. — Lille, südöstlich von Calais, große Stadt und wichtige Festung an der Deule (Döl), einem Neben- flüsse der Schelde, unterhält viele Fabriken und hat 70,000 Einwohner. b) im nordöstlichen Theile: Rheims, Stadt nord- östlich von Paris, an der Vesle, im Flußgebiete der Seine, ist merkwürdig, weil in der dasigen Domkirche sonst die Könige von Frankreich gesalbt wurden. — Metz, Stadt und starke Festung im Flußgebiete des Rheins, an der Mosel, liegt östlich von Rheims. Nancy (spr. Nangßi), eine der schönsten Städte Frankreichs, südlich von Metz, an der Meurthe, die nördlich davon in die Mosel fließt, liegt westlich von den Vogesen. — Straßburg, große Stadt und starke Festung, V2 Stunde vom Rhein, östlich vom Bogesengebirge, in einer fruchtbaren Ebene, an den Flüssen Breusch und Iii, hat eine Universität und eine merkwürdige Kir- che, der Münster genannt, mit dem höchsten Thurme der Erde und 50,000 Einwohner. c) im süd östlich kn Theiler Lyon, nächst Paris die größte Stadt in Frankreich, südwestlich von Straßburg, am Rho- ne, der hier die Saone (spr. Sohne) aufnimmt, hat sehr wich- tige Seidenfabriken und 140,000 Einwohner. — Nimes (spr. Nihm), Stadt, südlich von Lyon und westlich vom Rhone, öst- lich von den Scvenncn, in der Nähe des Mittelländischen Mee- res, mit bedeutenden Seidenfabriken und vielen Römischen Al- terthümern, worunter ein großes wohlerhaltenes Römisches Am-

10. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 144

1836 - Eisleben : Reichardt
144 Ii. Mitteleuropa. Pros. Brandenburg. ten, und hat 2* Meile im Umfange, eine Universität, eine große Bibliothek, wichtige Fabriken, bedeutenden Handel, 7500 Hauser und 252,000 Einwohner. Vorzüglich merkwürdig sind das präch- tige Brandenburger Thor, das königliche Schloß, das neue Schau- spielhaus, das Opernhaus, das Zeughaus, das neue Museum, der Wilhelmsplatz mit den Statuen mehrerer Preußischen Gene- rale, die prächtige Straße unter den Linden rc. Vor den Tho- ren ist der sogenannte Thiergarten, der zu einem der besuchte- sten öffentlichen Spaziergange und Vergnügungsorte dient. — Charlottenburg, Stadt, nahe bei Berlin, westlich davon, an der Spree, mit einem königlichen Lustschlosse. — Span- dau, Stadt und Festung, westlich von Berlin, liegt am Ein- flüsse der Spree in die Havel. — Potsdam, schön gebaute zweite königliche Residenzstadt, südwestlich von Berlin, an der schiffbaren Havel, mit einem königlichen Schlosse, der großen Ge- wehrfabrik, dem großen Militairwaisenhause und 33,000 Ein- wohnern. In der Nähe sind die königlichen Lustschlösser: Sans Souci, das neue Schloß und das Schloß am Heiligen'- see oder das Marmorpalais. — Luckenwalde, Stadt, südlich von Potsdam, an einem kleinen Nebenflüsse der Havel, hat eine der größten Tuchfabriken im Staate. — Branden- burg, gewcrbsame Stadt, westlich von.potsdam, an der Ha- vel, hat 15,000 Einwohner. — Nathcnau, gcwerbsame Stadt, nordwestlich von Brandenburg, am rechten Ufer der Havel. — Havelberg, Stadt, nordwestlich von Rathcnau, an der Ha- vel, die unweit davon in die Elbe geht, treibt Schifffahrt. — P erlcberg, Stadt, nordwestlich von Havelberg, liegt an einem kleinen Nebenflüsse der Elbe. —■ Neu-Ruppin, schön und re- gelmäßig gebaute Stadt, nordöstlich von Havclberg, am Ruppi- ner See, hat Fabriken. — Rheinsberg, Stadt, nördlich von Neu-Ruppin, mir einem Schlosse, an einem See gelegen. — Vrenxlau. gcwerbsame Stadt, nordöstlich von Rheins- berg, am Flusse und See Uecker, treibt starken Tabaksbau. — Schwedt, regelmäßig gebaute Stadt, südöstlich von Prenzlau, am linken Ufer der Oder, mit einem schönen Schlosse. — Frcien- walde, Stadt, südlich von Schwedt, an einem Arme der Oder, hat einen Gesundbrunnen und ein großes Alaunwerk. — Wcietzen, Stadt, südlich von Freienwalde, an einem Arme der Oder, treibt starken Fischhandel. — Neustadt-Eberswal dje, Stadt, nordwestlich von Freicnwalde, am Finowkanale, mit ei- nem Gesundbrunnen, einer königlichen Forstakadcmie und mit Fabriken. — Oranienburg, Stadt, nördlich von Spandau, an der Havel, mit einem vormals königlichen Schlosse. 2) der Regierungsbezirk Frankfurt, welcher den östlichen Theil begreift. Frankfurt an der Oder, wohl ge- baute Hauptstadt, südöstlich von Berlin, am linken Ufer der Oder, mit Fabriken, ansehnlichem Handel, besuchten Messen und 22,000 Einwohnern. Ein Denkmal erinnert an den Herzog Leopold von Braunschweig, der 1785 in der Oder ertrank, indem er einige, durch eine Ueberschwcmmung dieses Flusses in Gefahr sich befin- dende Menschen, retten wollte. — Küstrin, Stadt und starke Festung,
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